DVG Bundessiegerprüfung Obedience 2015

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… zurück von einem langen Wochenende im Schwarzwald mit vielen Erlebnissen und Eindrücken und mit noch mehr neuen Plänen im Rucksack! „smile“-Emoticon

Bereits am Donnerstag (2.Juli) machten wir uns ganz früh auf den Weg nach Eschbronn: 720 Kilometer Entfernung!

Um kurz nach 12 Uhr kamen wir an unserer Ferienwohnung an und da wir diese noch nicht beziehen konnten, ging es auf zum Hundeplatz des HSV Mariazell. Hier sollte vom 4.-5. Juli 2015 die DVG Bundessiegerprüfung im Obedience stattfinden. Schon am Donnerstag ließ sich erahnen, was für Temepraturrekorde in den nächsten Tagen auf uns zukommen würden. 32 Grad im Schatten; puh das würde lustig werden.

Auf den Platz rauf konnten wir selbstverständlich nicht, schließlich gibt es dafür das Probetraining, aber wir wollten uns die Gegend etwas anschauen und machten so einen kleinen und schweißtreibenden Spaziergang. Bei gefühlten 39 Grad echt kein Zuckerschlecken!

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Am Freitag fand dann unser Probetraining um 11 Uhr statt. Wie bei der VDH DM im Obedience üblich, wurde die Box nicht aufgestellt, so dass man nicht sehen konnte, wo die Box dann in der Prüfung stehen würde. Jeder musste hier auf seinen eigenen richtigen Riecher vertrauen und sich die Box dort aufbauen, wo er meinte, da würde sie gut stehen.

Nach zehn Minuten war Alles auch schon wieder vorbei. Ich hielt mich an die Vorgaben unseres Trainers und hatte in Basti eine helfende Hand. Panya machte ihre Sache souverän, wobei ich merkte, dass ihr die Außentemperaturen (um diese Uhrzeit auch schon wieder 31 Grad) doch zu schaffen machten und sie um Einiges langsamer als im Training unterwegs war.

Nach unserem Training ging es dann auf zum Touri-Programm: Titisee. Hier konnte Panya die Füße ins kühle Schwarzwälder Nass stellen und wir Zweibeiner versuchten etwas abzuschalten, was uns aber nicht so recht gelingen wollte. Die Anspannung war dann doch ziemlich groß.

Eigentlich totaler Quatsch, denn wir fuhren mit dem Olympischen Gedanken zur BSP 2015. Panya ist bereits 7,5 Jahre alt und war somit der älteste Hund, der an der BSP teilgenommen hat. Nicht das beste Alter für einen guten Sporthund. Wir wollten einfach dabei sein und die Atmosphäre einer BSP erleben. Mein kleines Ziel war es, wenn möglich, mit allen Übungen in den Punkten zu sein, also überall ein G und somit zu bestehen!

Am Samstag um 6 Uhr klingelte der Wecker und bereits eine halbe Stunde später ging es los zum HSV Mariazell. Der große Parkplatz war bereits gut gefüllt und die Autos zwängten sich dicht beieinander um möglichst wenigstens ein bisschen im Schatten zu stehen, denn Schatten war Mangelware.

Da es auch an diesem Tag sehr heiß werden sollte, hatte man die Begrüßungszeremonie eine halbe Stunde vorverlegt und auch für die Klasse 3-Starter gab es eine Änderung. Ihre Gruppenübungen sollten nicht, wie eigentlich geplant, am Nachmittag stattfinden, sondern man verlegte diese Übungen auf den Sonntag in die kühleren Morgenstunden. Der Einmarsch nach Bundesländern bzw. Landesverbänden war beeindruckend. Viele Landesverbände stellten ca. 10 Starter und hatten dann noch eine Fangemeinde dabei. Ich stand für den Landesverband Berlin-Brandenburg leider ganz alleine da. Aber ich wusste, dass unsere Trainingsgruppe zu Hause die ganze Zeit in der Ferne bei uns war!

Mit der Startnummer 20 starteten Panya und ich gleich in der ersten Gruppe der Klasse 2. Parallel dazu wurde im ersten Ring die erste Gruppe der Klasse 1 gerichtet. Leider kamen wir nicht, wie geplant/gedacht, über den großen Vorbereitungsplatz in den Ring, sondern mussten uns zwischen den Zuschauern und fremden Hunden vorbereiten. Aber egal!

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Panya meisterte die Gruppenübung souverän; kein Pföteln, nur ein verschlafener Gähner. „smile“-Emoticon Und mit ihrem weißen Fell -so glaube ich- hatte sie es auch etwas leichter in der prallen Sonne. „Unser“ Leistungsrichter Rudolf Bartlang kam zu uns, begrüßte mich beim Namen, wünschte mir viel Erfolg und hielt die 10er Karte hoch. Wunderbar, das hatten wir schon mal geschafft!

Bei gefühlten 34 Grad ging es dann mit der Einzelarbeit weiter. Begonnen wurde mit der Identifikation. Die Hölzer wurden im Kreis ausgelegt und ich bin so froh, dass ich alle Eventualitäten in den letzten Wochen mit Panya geübt habe, denn die Hölzer lagen extrem dicht beieinander und zudem noch tief im Gras, so dass man sie aus zehn Meter Entfernung selbst als Starter nicht mehr sehen konnte. Zudem war ich die einzige Starterin, bei der sich auch der Hund mit umdrehte. Panya mesierte ihre Aufgabe jedoch super und all meine Sorgen waren völlig umsonst. Auf mein Kommando marschierte sie mit suchender Nase los. Schnüffelte alle Hölzer durch und entschied sich für das richtige. Jippie!

Und so ging es dann auch weiter: Sie meisterte alle Übungen, so dass ich mir sicher war, dass sie überall Punkte bekommen sollte. Beim Apport über die Hürde klatschten die Zuschauer, so dass ich da ein kurzes Feedback bekam.

Die letzte Übung war der Richtungsapport und dann auch noch nach links, unsere „Angstseite“. Aber Panya zeigte mir, dass ich auch davor keine Angst mehr haben brauche. Sie blieb angewurzelt am Kegel stehen und auf mein Kommando brachte sie mir das linke Apportel in die Grundstellung. Danke Panya, du weiße Superratte!

Schnaufend machten wir uns auf den Weg zur Chipkontrolle. Ich bedankte mich beim Richter ohne zu wissen, wie meine Punkte aussahen. Das war auch gar nicht wichtig! Panya hatte die Prüfung souverän durchgearbeitet. Das war für mich das Schönste!

Als Basti mir dann unsere Punkte zeigte, konnte ich es nicht glauben. Panya hatte in allen Übungen ein gutes V erreicht und das auf einer Bundessiegerprüfung! Überglücklich brachte ich Panya ins Auto und dann klingelte auch schon das Telefon. Unsere Trainingsgruppe hatte dank Live-Stream von Working-Dog und Bastis Punkte-Weitergabe alles mitbekommen und gesehen. Und das auch noch bei einem Pokalkampf, auf dem zusätzlich noch gestartet wurde. Ich war überglücklich und auch stolz, denn wir hatten unser Ziel nun mindestens erreicht!

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Leider machte die Hitze vielen Hunden doch sehr zu schaffen. Einige fanden die Box nicht oder verließen sogar den Ring, um in den kühleren Schatten zu kommen. Es waren aber auch wahnsinnige Bedingungen an diesem Wochenende!

Dank der super guten Planung des austragenden Vereins und der engagierten Mitglieder konnten alle Hunde der Klasse 1 und der Klasse 2 noch vor der Mittagspause gerichtet werden. Und auch die Leistungsrichter mit ihren Stewards und Ringhelfern gaben sich alle Mühe ohne große Pausen die Prüfung durchzuziehen. Vielen Dank noch mal hierfür!

Am Nachmittag war es dann gewiss. Panya hatte uns mit ihrer Leistung der 2. Platz der DVG BSP Obedience Klasse 2 erarbeitet. Wahnsinn! Damit hatte ich auf gar keinen Fall gerechnet und so richtig glauben konnte ich es auch nicht! Ein weißer Schäferhund zwischen all den Border Collies und Australien Shephards, der so gar nicht wie ein Obedience-Hund gearbeitet wird. Dem man vor vier Jahren noch nach gesagt hat, dass aus diesem Hund eh nie ein richtiger Sporthund werden würde, was auch gar nicht schlimm ist, da Panya in erster Linie ein Familienhund ist. Und dann auch noch ein souveränes V auf der BSP. Obedience-Starter wissen, das dies schon bei einer Vereinsprüfung nicht einfach ist. WAHNSINN!

Ich gebe ehrlich zu, dass es auch noch jetzt irgendwie unwirklich erscheint!

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Am Sonntag schaute ich mir dann noch die Gruppenübungen der Klasse 3 und auch die Einzelarbeiten an. Ich erhoffte mir ein paar Tricks von den „Meistern“ abschauen zu können, denn schließlich geht es nun auch für uns weiter!

Die Sonne machte es den Hunden auch an diesem Tag sehr schwer. Und es zeigte sich schnell, dass Obedience halt doch zum größten Teil ein Sport für Hütehunde, wie Border Collies ist. Es ist Wahnsinn, mit welchem Arbeitseifer diese Hunde dabei sind und auch welche Schnelligkeit und Gewandheit sie bei den einzelnen Übungen haben!

Um 14 Uhr gab es dann die Siegerehrung. Hinter einer Kutsche und spielenden Dudelsäcken -die einige Hunde zum Jaulen und Mitdudeln brachten- marschierten wir ein. Auf dem Platz hatte man Zelte aufgebaut, so dass es wenigstens etwas Schatten gab. Allerdings stand die Luft in den Zelten nur so und auf ca. 4 qm zwängten sich 20 Menschen mit ihren 20 Hunden. Eine weitere Herausforderung für alle Zwei- und Vierbeiner!

Um die Zeremonie abzukürzen wurden nur die 3 Erstplatzierten einer jeden Klasse aufgerufen. Unsere erste BSP endete also damit, dass wir auf dem Treppchen stehen durften und damit, dass ca. 60 Hundesportler mit ihren Hunden an uns vorbeiliefen, uns die Hand gaben und uns gratulierten. Das war ein sehr ergreifendes Gefühl! Was für ein Erlebnis!

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Zum Schluss möchte ich mich noch bei jenen bedanken, die diese Bundessiegerprüfung 2015 möglich gemacht haben.
Danke an den DVG
Danke an den ausrichtenden Verein HSV Mariazell mit deren Mitgliedern
Danke an die Leistungsrichter
Danke an die Stewards -die noch viel länger in der Sonne standen, als die Starter
Danke an die Ringhelfer

Vielen Dank, ihr habt wirklich eine großartige Arbeit geleistet!

Und dann noch ein großes Dankeschön an Panya -denn ohne sie hätten wir dies Alles nicht erlebt.

Danke auch an Basti, der uns begleitet hat und immer an unserer Seite war.

Danke an unser Trainingsteam, die mitgefiebert und uns die Daumen gedrückt haben.

Danke an unsere Physiotherapeutin, die vor der BSP noch mal die Hand an Panya angelegt hat.

Und ein großes Dankeschön an unseren Trainer, der Panya im letzten halben Jahr zu Höchsttouren hat laufen lassen und mir gezeigt hat, dass ein Hund „leben“ muss! „smile“-Emoticon Ohne dich und deine Arbeit hätten wir sicher nicht dieses Ergebnis erzielt!

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Identifizieren: 8
Distanzkontrolle: 8
Box: 9
Abrufen mit Steh: 7
Steh und Sitz aus der Bewegung: 8
Fußarbeit: 8,5
Bring über die Hürde: 10
Richtungsapport: 8
Gesamteindruck: 10

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